Naturschutzgebiet Vorster Busch
Es muss nicht immer der Treibhaussalat aus Spanien sein.
09. Mai 2019
Nein, wer sich gesund und schmackhaft ernähren will, ist, zumindest in den grünen Jahreszeiten, mit der Ernte aus der Natur gut versorgt.
Das erklärte uns unsere zertifizierte Naturführerin bei einer Führung durch das Vorster Naturschutzgebiet. Bei einem nur kurzen Gang wies sie uns auf zahlreiche Pflanzen hin, die entweder als Tees, als Bestandteile von Salaten, als Suppen, oder auch als Medizin gegen diverse Beschwerden oder Zipperlein verwendet werden können.
Gänse-Fingerkraut eignet sich zum Beispiel zu Gemüse oder als krampflösender Tee, hilft bei Durchfall und Menstruationsbeschwerden. Und sieht mit seinen gelben Blüten und den silbrigen Blättern auch gut aus.
Beinwell als Mus-Umschlag hilft gegen äußere Verletzungen, auch natürlich der Beine. Das sind aber nur zwei Beispiele von vielen, die unsere Führerin uns darlegte. Das alles würzte sie mit netten Anekdoten zu den Namen der Pflanzen.
Das Kraut Männertreu z.B. erhielt seinen Namen, weil die ganze Blume so zart und vergänglich ist wie eine Interpretation von Männerliebe.
Oder Breitwegerich – bei den Indianern die Spur des weißen Mannes genannt, weil in dessen Gefolge die Pflanze nach Nordamerika kam.
Oder Knoblauchrauke – verleiht „knoblauchfähigen“ Gerichten eine milde Knoblauchnote.
Der grässliche japanische Knöterich – seine Stängel schmecken wie Rhabarber, nur ohne Oxalsäure. Oder ... oder ...
Man muss schon die Führung mitmachen, um einen Einblick in die mannigfaltige Existenz und Verwendbarkeit unserer Wildpflanzen zu bekommen. Ein praktisches Beispiel war das äußerst delikate Pesto aus mindestens zehn Kräutern, das wir kosten durften.
Nur Mut, es mal mit der wilden Küche zu probieren!
Elke Hochheimer