Stress

Stress

Und da war noch …

... die Sache mit dem Stress

Ein Beitrag unserer Kolumnistin C. Eißing

Letzte Woche bin ich gestolpert. Ge­stol­pert über Sätze. Solche, die man sagt ohne, dass sie wirklich Sinn ma­chen. Nicht böse gemeint, aber voll­kom­men leer und hohl. 'Mach’ dir kei­nen Stress!' ist so ein sinnloser Satz.

'Mach’ dir keinen Stress!'
Ja, wie denn??? Wenn die Uhr tickt, die Aufgaben immer mehr werden und schwie­ri­ger zu bewältigen sind. Wenn man mit der Arbeit nicht fertig wird und keine Kraft mehr für Schönes hat. Wenn unser Kopf rauscht und die Seele trauert, weil wir vielleicht manches zu schwer nehmen. Weil wir es richtig machen wollen, genau so, dass Alle zufrieden sind. Weil wir uns kümmern und möchten, dass es Allen gut geht.
Wenn das Pensum zu groß und die Zeit zwischen unseren Fingern zu zerrinnen scheint, dann ist er zum Greifen nah: Der Stress!
Stress nervt, kann schöne Tage in Tristesse verwandeln, und gesund ist er auch nicht gerade.

Aber wie geht das 'sich nicht stressen lassen'? Warum benutzen wir diese Beschwörungsformel so oft, wenn sie doch gar nichts bewirkt?

Brauchbare Tipps und ehrlich gemeinte Hilfestellung wirken erheblich besser als leere Worte und Allerweltsfloskeln. Zen-Meditation ist ganz bestimmt genauso wirkungsvoll wie eine Auszeit in der Abgeschiedenheit eines Klosters. Allerdings ist beides auf die Schnelle wohl eher nicht umsetzbar. Kluges Zeitmanagement klingt nach einer praktikablen Lösung. Einfach mal nicht erreichbar sein, mal nicht alles perfekt machen, mal nicht dafür sorgen, dass alle Bälle gleichzeitig in der Luft bleiben. Oder vielleicht ein dickeres Fell anschaffen, das die täglichen Giftpfeile des Lebens abprallen lässt. Vielleicht tatsächlich häufiger mal 'nein' sagen. Lächeln, sich umdrehen und gehen. Einfach so.

Was sind eure Waffen gegen Stress? Ich meine die echten, die, die wirklich helfen.
Schaumbäder? Singen mit und ohne Pro­sec­co? Schokolade? Pommes fri­tes? Gar­ten­ar­beit? Katzenkuscheln? Wald­läufe? Mit den Fäusten auf ein Kis­sen trommeln?

Aufschreiben und laut aussprechen soll auch helfen. Ich habe gelesen, wenn wir in Worte fassen, was uns stresst, dann beruhigt sich die Amygdala.
Das ist der Teil im Gehirn, der Gefahr meldet.
Ich werde es ausprobieren, denn im Aufschreiben bin ich wirklich gut.

Unsere Kolumnistin

Claudia Eißing


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